Nachtreiher - Erstnachweis für das Obereichsfeld!
Am 30. Mai 2018 wurde am Ritterbachstau Wingerode ein adulter Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) beobachtet. Dabei handelt es sich um den ersten Nachweis eines Nachtreihers im Obereichsfeld überhaupt. Die bis dato letzte gemeldete Beobachtung im Internetportal „ornitho.de“ für den Freistaat Thüringen stammt vom September 2016.
Zur Beobachtungsmeldung bei ornitho.de: Hier klicken
Der Nachtreiher ist mit seinen 60-65 cm deutlich kleiner als der auch bei uns oft zu beobachtende Graureiher ("Fischreiher"). Er ist, wie es der Name schon sagt, vorwiegend dämmerungs– und nachtaktiv. Daraus und aus seinem krähenähnlichen Ruf „quak“ leitet sich der wissenschaftliche Name ab (nyctos=Nacht, Corax=Rabe, also „Nachtrabe“). Er ernährt sich vor allem von Fischen und Amphibien. Den Tag verbringt er auf Ästen in Ufernähe.
Nachtreiher überwintern in Afrika bis südlich der Sahara, vereinzelt auch in Westeuropa. Die Zahl der Brutpaare in Deutschland in den letzten Jahren betrug um die 20 Paare (fast ausschließlich in Süddeutschland). In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands von 2016 ist der Nachtreiher in der Kategorie 2 ("stark gefährdet") gelistet. Außerhalb Deutschlands gibt es die größten europäischen Vorkommen in SO-Europa, vor allem Ungarn, Rumänien (Donaudelta) und Südrussland. Weltweit ist der Nachtreiher mit Ausnahme von Australien auf allen Kontinenten vertreten. Gemäß der internationalen Roten Liste gilt der Nachtreiher als nicht gefährdet.
I. Lilienthal
Bild zur Meldung: Nachtreiher am Ritterbachstau Wingerode. Foto: I.Lilienthal (30.05.2018)